Aufgrund der Folgen des Zweiten Weltkriegs gab es im nördlichen Ostpreußen zeitweise oder dauerhaft heimat- und elternlos gewordene Kinder von Deutschen. Sie versuchten, irgendwie zu überleben. Viele gelangten nach Litauen, wo sie sich bei Bauern ihren Lebensunterhalt erarbeiteten.
Ein europäischer Augenarzt hatte 1887 die Idee, dass Menschen sich in einer weltverbindenden internationalen Sprache unterhalten. Diese sogenannte Plansprache heißt Esperanto.
Du bekommst eine Nachricht auf dein Smartphone von einer Klassenkameradin, die in der „Böhmischen Schweiz“ mit ihrer Familie Urlaub macht.
Viktor Funk wurde 1978 in Kasachstan geboren und lebt seit 1990 in Deutschland. 2017 erschien sein Roman, der sich mit dem Ankommen unterschiedlicher Migrantengruppen in Deutschland befasst.
Gefüllte Teigtaschen sind auf der ganzen Welt aufgrund der einfachen Zubereitungsweise und der möglichen Variationen schon seit Jahrhunderten verbreitet. In Baden-Württemberg werden die Maultaschen als Erfindung der Schwaben gepriesen.
Die Donau fließt durch zehn Länder. Sie entspringt in Baden-Württemberg und mündet in Rumänien ins Schwarze Meer.
Metzenseifen/Medzev ist ein slowakisches Dorf in der Nähe von Kaschau/Košice. Die deutschstämmigen Bewohnerinnen und Bewohner dieses Ortes sprechen einen besonderen Dialekt. Er hat sich aus den Dialekten von Deutschen gebildet, die in der Zeit vom 14. bis zum 18. Jahrhundert zugewandert sind.
Die Ostalb wird scherzhaft „Schwäbisch-Sibirien“ genannt, denn sie ist nur dünn besiedelt und im Winter kann es dort wirklich kalt werden. Mit dem Begriff „Schwäbische Türkei“ bezeichnet man ein wichtiges Siedlungsgebiet deutscher Auswanderer in Südosteuropa.
Ein Lehnwort ist ein Wort, das irgendwann aus einer fremden Sprache übernommen, also „entlehnt“ worden ist. So kommt beispielsweise Quiz aus dem Englischen, Balkon aus dem Französischen und Joghurt aus dem Türkischen.
Slawonien nennt man die Landschaft zwischen den Flüssen Drau, Donau und Save entlang der Grenze zu Ungarn. Hier war einst das Hauptsiedlungsgebiet der deutschen Minderheit in Kroatien. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Slawoniens ist die Stadt Osijek.
Die Eltern des weltberühmten Künstlers Andy Warhol stammen aus der heutigen Slowakei. Sie wanderten aus dem Karpatendorf Nickeshau/Miková in die USA aus, wo ihr Sohn 1928 geboren wurde. Er gilt als der Begründer einer bestimmten Kunstrichtung.
Vor ungefähr 100 Jahren lebten entlang der Wolga, um die Städte Saratow und Samara, rund 600 000 deutsche Siedler. 1918 unterzeichnete Lenin einen Erlass, der ihnen die Bildung eines autonomen Gebiets erlaubte. So entstand die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen. Sie bestand bis August 1941. Der Regierungssitz dieser Republik befand sich in der Stadt Pokrowsk, die seit 1931 den Nachnamen eines berühmten Deutschen trägt.
Das Donauschwäbische Zentralmuseum in Baden-Württemberg zeigt die wechselvolle Geschichte der Donauschwaben vom späten 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die meisten Auswanderer gelangten mit dem Schiff, den sogenannten „Ulmer Schachteln“, auf der Donau ins damalige Ungarn.
Einer der berühmtesten Schriftsteller der deutschen Literatur stammt aus Prag/Praha. Sogar ein Adjektiv wurde aus seinem Namen gebildet, um eine unheimliche und rätselhafte Bedrohung zu kennzeichnen. 1883 in Prag/Praha geboren, 1924 in Österreich gestorben, schrieb er Romane und Erzählungen, von denen der größte Teil erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Das Manuskript seines bekanntesten Romans liegt im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten schwäbische Familien aus Glaubensgründen in den fernen Kaukasus aus, vor allem in Gebiete, die heute zu Georgien oder zu Aserbaidschan gehören. Sie hatten den russischen Zaren Alexander I. gebeten, sich dort ansiedeln zu dürfen. Ihre Orte wurden „Schwabendörfer“ genannt. Mit dem Namen für das größte Dorf der Kaukasiendeutschen sollte die Schwester Zar Alexanders I. geehrt werden. Sie hatte den württembergischen König geheiratet.
In Wolfgang Herrndorfs ausgezeichnetem Jugendbuch „Tschick“ wollen die Freunde Maik Klingenberg und Tschick in einem alten klapprigen Lada in die Walachei reisen, um Tschicks Großvater zu besuchen.
Die baltischen Länder sind für diesen Schmuckstein besonders bekannt. Der gelbliche „Stein“ wird oft auch als „Gold des Nordens“ bezeichnet. Es handelt sich um versteinertes Harz, das von Nadelbäumen stammt. Als besonders wertvoll werden Steine betrachtet, in denen kleine Fossilien eingeschlossen sind.
Radtourismus erlebt im Moment einen immensen Boom. Viele Radfahrer sind entlang von Flüssen unterwegs, aber auch Themenradwege sind beliebt. Hierzu gehört z. B. der „Sudetenradweg“. Er erinnert nicht nur an einen gleichnamigen Gebirgszug, sondern auch an die Sudetendeutschen, eine deutschsprachige Minderheit in Böhmen, Mähren und Schlesien, die vertrieben wurde.
Im 18. und 19. Jahrhundert siedelte sich etwa ein Viertel der deutschen Auswanderer nach Russland im unteren Einzugsgebiet des längsten Flusses Europas an. Er entspringt etwa 300 Kilometer nordöstlich von Moskau, fließt durch die Wälder der Taiga, Graslandschaften und Halbwüsten, bis er schließlich ins Kaspische Meer mündet.
Um das vielfältige Kulturerbe Europas den Menschen bekannt zu machen, wird von der EU jährlich der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ an zwei oder drei Städte verliehen. 2023 gibt es drei Kulturhauptstädte: Eleusis/Elefsina in Griechenland, Wesprim/Veszprém in Ungarn und eine dritte, in der bis zum Zweiten Weltkrieg die Donauschwaben die größte ethnische Gruppe waren.